Bezahlbarer Wohnraum, gute Bildung, verlässlicher und hochfrequenter öffentlicher Nahverkehr, effektiver Lärmschutz vor jedwedem Verkehrslärm, Klima- und Naturschutz sowie zukunftssichere Arbeitsplätze sind mir in meiner politischen Arbeit besonders wichtig.
Vorrang haben für mich dabei immer die Interessen der Menschen, die bei uns im Süden leben. Denn in der repräsentativen Demokratie ist es Aufgabe der Politikerinnen und Politiker, die Interessen der Menschen von denen sie gewählt werden, zu vertreten. Als direkt gewähltes Mitglied des Landtags werde ich meine Aufgabe in nichts anderem sehen. Denn genau das ist die Aufgabe einer/eines Wahlkreisabgeordneten.
Ich wurde 1968 in eine Großfamilie hineingeboren, die seit mindestens drei Jahrhunderten in meinem Heimatort Guntersblum ein Weingut bewirtschaftet und traditionell über ganz Rheinhessen, seit Jahrzehnten im Spessart und inzwischen über die ganze Republik verstreut ist. So bin ich mit einer Vielzahl von Tanten und Onkeln, einer Cousine und sechs Cousins, einer Schwester und zwei Brüdern aufgewachsen. Ich selbst habe zwei erwachsene Kinder.
Wenn man erfolgreich über Jahrhunderte hinweg an einem kleinen Ort mit seinem Familienbetrieb erfolgreich sein will, dann muss man mit seinem Personal fair und anständig umgehen, sonst steht man bald allein da.
Man muss sich aber auch in der Gemeinde engagieren. So ist meine Familie in vielfältiger Weise aktiv: in der evangelischen Kirchengemeinde, bei der Feuerwehr, im Kulturverein, bei den Wassersportfreunden oder im Turnverein.
Die größte Leistung, die die Guntersblumer seit 1964 auf die Beine stellen, das ist das Kellerwegfest. Eine Gemeinschaftsleistung der Guntersblumer Vereine und Winzer. An zwei Wochenenden im August werden Jahr für Jahr in einem kleinen Dorf mit 4.000 Einwohnern mehrere hundert Tausend Gäste bewirtet. Das hat mich geprägt und wohl auch meine Kinder. Meine Tochter ist seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr in der Grünen Jugend über die Grenzen der Republik hinaus aktiv. Mein Sohn engagiert sich an der Goethe Uni.
All dieses Engagement findet sich auch im Frankfurter Süden. Unsere Vereine bieten ein breites Spektrum, für jeden ist etwas dabei. Bei den vielen Festen in den Stadtteilen kann man sich über das ganze Jahr treffen, ob beim Karneval, bei der Kerb, den Vereinsfesten, beim Wilden Sommer Niederrad oder bei der Freiwilligen Feuerwehr. Dazu kommen die kleineren und größeren Nachbarschaftsfeste und nicht zuletzt die ganz großen überregionalen Feste wie das Ruderfest, das Schweizer Straßenfest, das Museumsuferfest sowie der von uns Niederrädern ganz besonders zelebrierte Wäldchestag.
Das vielfältige ehrenamtliche Engagement im Frankfurter Süden, das ist das, was unsere Stadtteile so lebenswert machen. Das ist es auch, was für mich Antrieb und Ansporn ist, durch mein politisches Engagement die Rahmenbedingungen so zu verbessern, damit diese Aktivitäten stattfinden können, aber auch solche, die das Bleiben im Frankfurter Süden ermöglichen. Das ist eine große Aufgabe, denn in den letzten Jahren müssen wir mit immer mehr Dingen kämpfen, die es nicht einfacher machen und für viele schon den Wegzug bedeutet haben.
Politisiert wurde ich durch die Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest. Vieles wurde uns im Vorfeld versprochen und nichts gehalten. Die Lärm- und im selbem Zuge auch die Schadstoffbelastung in der Einflugschneise stiegen exponentiell. Selbst diejenigen, die die Landebahn Nordwest zu verantworten hatten, zeigten sich überrascht über die zusätzliche, unerträgliche Belastung, die für uns entstanden ist. Denn Startverkehre bei Ostwind waren wir schon gewohnt. Seit der Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest haben wir jeden Tag, unabhängig von Ost- oder Westwind-Verkehr diese Belastung zu tragen. Dabei waren seit Eröffnung der Landebahn Nordwest die Flugbewegungen deutlich gesunken. So sehr, dass in der letzten Legislaturperiode mit der „Lex Ryanair“ große finanzielle Anreize geschaffen wurden, um endlich das Wachstum zu generieren für das die Landebahn Nordwest gebaut wurde.
Nicht zuletzt durch die nun höheren Kapital- und Betriebskosten haben sich die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter am Flughafen deutlich verschlechtert. Genauso wie das ver.di bereits 2000 vorausgesehen hatte.
Ehemals nach Tarif bezahlte Mitarbeiter am Frankfurter Flughafen wurden inzwischen in immer neue Unternehmen ausgelagert und werden heute gerade noch mit dem Mindestlohn bedacht oder sind trotz Vollzeitbeschäftigung Hartz IV-Aufstocker. Wenn Kosten gedrückt werden müssen, dann wird zuerst am Personal gespart. Die Einkommen reichen oft nicht mehr, um die Miete für eine Wohnung in Frankfurt zu finanzieren.
Darüber hinaus hält sich vor allem Ryanair an nichts und lotet jeden Tag auf das neue die Grenzen der bestehende Nachtflugbeschränkung von 23-5 Uhr aus. So waren wir bis Ende August 2018 mit über 1.300 verspäteten Landungen konfrontiert, Landungen nach 23 Uhr.
Vorausschauende Politik darf sich nicht einseitig von wirtschaftlichen Interessen leiten lassen, sondern muss stets das Große und Ganze im Blick haben. Hinsichtlich einer künftigen Entwicklung des Flughafens haben sich die politisch in dieser Zeit Handelnden in die Irre führen lassen.
Die Interessen der Bürgerinnen und Bürger, die in rund 140.000 Einwendungen zum Planfeststellungsverfahren ihren Ausdruck fanden, wurden missachtet. Nicht nur das. Die Bürgerinnen und Bürger wurden als Querulanten hingestellt, die wieder einmal ein Großprojekt verhindern wollten.
Im Zuge meiner politischen Arbeit – ich bin erst seit fünf Jahren Mitglied in der SPD und seit vier Jahren Ortsvereinsvorsitzende – wurde mir immer deutlicher, dass die Landebahn Nordwest lediglich die Spitze des Eisbergs darstellt. Währenddessen für Prestige-Projekte jedwedes Gesetz durchaus mal links liegen gelassen und jeder Euro eingesetzt wird, hapert es an vielen Stellen, wenn es um Verbesserungen für uns geht.
Nötige Infrastrukturprojekte, die tatsächlich der Allgemeinheit dienen würden, wurden nicht in Angriff genommen. So sind viele Straßen in Hessen in einem erbärmlichen Zustand. Das seit mindestens 20 Jahren versprochene Glasfasernetz bis in den letzten Zipfel findet sich, wenn überhaupt, in der Bürostadt, die traditionell ein IT-Standort ist. In den ländlichen Regionen sieht es hingegen mau aus. Der öffentliche Nahverkehr wurde bei ständig steigenden Preisen sträflich vernachlässigt. Das macht das Bleiben im ländlichen Raum immer schwieriger und die Mieten in der Stadt immer teurer.
Im selbem Zug wie die Landesregierung den ländlichen Raum vernachlässigt hat, so hat sie Sozialwohnungen und weiteres Tafelsilber verscherbelt. Die Staatsschulden haben sich dennoch gleichzeitig mehr als verdoppelt. Begründet wird dies gern mit den hohen Kosten der Finanzkrise. Eine Krise bei der einige Landesregierungen viel Geld verzockt haben. Gerade die immer noch CDU-geführte hessische Landesregierung scheint daraus nichts gelernt zu haben. Es wird auch weiterhin in Derivate investiert.
All das hält mich in Bewegung und darum kämpfe ich für einen Regierungswechsel. Im hessischen Landtag möchte ich eine Politik verfolgen, die sich in erster Linie an den Menschen orientiert. Ich möchte dafür sorgen, dass bessere Lebensbedingungen herrschen und unsere Kinder für die Zukunft gerüstet werden.
Dazu zählen für mich nicht nur der Neubau von bezahlbaren Wohnungen – mit und ohne soziale Bindung, sondern auch die Mietkostenneutrale Sanierung von Wohnungen in öffentlicher Hand. Die Sanierung und der Neubau von Schulen, in denen unsere Kinder mit modernen Lehrmethoden spielerisch auf die digitale Zukunft vorbereitet werden. Investitionen in unsere (Sport-)Vereine und Feuerwehren, denen eine besondere Rolle im Rahmen rhythmisierter Ganztagsschulen zukommt.
Wir brauchen einen effizienten Schutz vor Verkehrslärm und -schadstoffen, denn mit steigendem Verkehr ist es nicht nur unterhalb der Einflugschneisen des Frankfurter Flughafens unerträglich geworden.
All dies schaffen wir nur, wenn wir gemeinsam Hand in Hand konstruktiv zusammenarbeiten – für einen lebenswerten Frankfurter Süden, den man sich auch mit kleinem Einkommen noch leisten kann.
Lebenslauf
beruflich
1987 Abitur, Worms
1987-1991 Studium Maschinenbau, München und Clausthal
1991-1994 Erziehungsurlaub
1994-2001 Studium Kunst-, mittelalterliche sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bamberg
1998-2000 Redakteurin beim Steigerwald-Kurier, Burgebrach
2001 Projektleiterin beim Euro-Point Frankfurt e.V., Frankfurt
2002 Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei den Baden-Badener-UnternehmerGespräche e.V., Baden-Baden
2003 Geschäftsführerin der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte e.V., Frankfurt
2004-2017 Beraterin, Schwerpunkt: gemeinnützige Organisationen im Designbereich
seit 2018 Geschäftsstellenleiterin des ZAN e.V., Frankfurt
politisch
2013 Eintritt in die SPD
seit 2013 Sprecherin des AK Region und Flughafen in der SPD Hessen-Süd
seit 2014 Vorsitzende des SPD Ortsvereins Niederrad
seit 2015 Kooptiertes Vorstandsmitglied der SPD Frankfurt
seit 2016 stv. Vorsitzende der ASF Frankfurt
seit 2017 Mitglied im Bezirksvorstand ASF Hessen-Süd
ehrenamtlich
1978-1987 Klassenkassenwart, Schulchor, Schülerzeitung, Schülermitverantwortung
1987/88 Fachschaft Maschinenbau, TU München
1993-1996 Krabbelgruppenleiterin an der Oberen Pfarre Unsere Liebe Frau, Bamberg
1996-1997 Elternbeirätin am Kath. Kindergarten Don Bosco, Stegaurach
1997-2000 Fachschaft Kunstgeschichte, Uni Bamberg
2008-2013 stv. Vorsitzende der Helmut Mader Stiftung, Frankfurt
seit 2008 Kassenprüferin Gesellschaft für Designgeschichte e.V., Weimar
seit 2011 Sprecherin der Bürgerinitiative Eintracht gegen Fluglärm, Frankfurt
seit 2015 Delegierte im Bündnis der Bürgerinitiativen gegen den Flughafenausbau, Flörsheim
seit 2017 Kooptiertes Mitglied im DGB Frauenausschuss, Frankfurt
seit 2017 Stadtbezirksvorsteherin, Niederrad-Süd
seit 2017 stv. Mitglied im Dreierausschuss der Stadt Frankfurt am Main
seit 2017 Mitglied im Sprecherkreis des Bündnisses der Bürgerinitiativen gegen Flughafenausbau, Flörsheim
(Das Amt ruht während des Wahlkampfs)
seit 2017 Vorsitzende Gemeinsam gegen Fluglärm und Schadstoffe e.V., Frankfurt